Logopädie

Informationen zu Störungsbildern

Ich behandle Patienten aller Kassen, Privatversicherte, Kinder, Erwachsene. Sie benötigen zum ersten Termin eine gültige Heilmittelverordnung ihres Arztes.

  • Sprachentwicklungsstörung (SES)

    Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man, wenn mehrere Bereiche des Sprachsystems nicht den Fähigkeiten Gleichaltriger entsprechen. Man geht davon aus, dass das Kind seinen Rückstand von mehr als einem halben Jahr nicht ohne Hilfe aufholen kann. Das Kind versteht andere oft nicht gut genug oder reagiert nicht entsprechend auf Aufforderungen. Es ist in seiner Ausdrucksfähigkeit eingeschränkt, da ihm die richtigen Worte fehlen. Seine Sprache ist durch fehlerhafte Satzmuster oder ungenaue Aussprache undeutlich und nicht selten für Fremde unverständlich.

    Die Ursachen der kindlichen Sprachstörungen sind häufig unklarer Genese, d.h. es liegt kein organischer Befund vor.

    Zu Risikofaktoren zählen: allgemeine Entwicklungsstörungen, Hörstörungen, geistige Behinderungen, familiäre Sprachschwächen …

    Unbehandelte Sprachstörungen ziehen sehr häufig unterschiedliche Störungen in anderen Entwicklungsbereichen nach sich, die sich nachteilig auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes auswirken können. Dazu zählen insbesondere Verhaltensauffälligkeiten, psychische Störungen, sozial-kommunikative Störungen und Lernstörungen. Die Lese-Rechtschreib-Schwäche tritt nicht nur als eigenständiges Störungsbild, sondern auch als häufige Folge einer Sprachentwicklungsstörung auf.

  • Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)

    Unter einer Sprachentwicklungsverzögerung versteht man die zeitliche Verzögerung des Spracherwerbs beim Kind, also wenn das Kind in mehreren Bereichen des Sprachsystems den Gleichaltrigen hinterher hängt. Durch gezielte Therapie kann man das Kind unterstützen, damit es selbständig den Rückstand aufholt. Sprachentwicklungsverzögerungen zeigen oft ähnliche Symptome wie eine Sprachentwicklungsstörung, eine gezielte Unterscheidung kann nur durch eine genaue Diagnostik erfolgen.

  • Aussprachestörung

    Aussprachestörungen/Sprechstörungen (Dyslalien) treten bei Kindern häufig in Verbindung mit einer Sprachentwicklungsverzögerung auf, sie können aber auch isoliert auftreten. Es handelt sich dabei um motorische Störungen der ausführenden Sprechorgane. Die Aussprache des Kindes ist dabei gekennzeichnet durch fehlerhaft gebildete Laute und Lautersetzungen und / oder mangelnde Artikulationsgenauigkeit und -geschwindigkeit und / oder durch Störungen im Sprechablauf (Stottern, Poltern).

  • Aphasie

    Eine Aphasie ist eine zentrale Sprachstörung, die in der Regel im Erwachsenenalter durch einen Schlaganfall auftritt. Dabei handelt es sich linguistisch um eine Beeinträchtigng in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems. Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle expressiven und rezeptiven Modalitäten, das heißt auf Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben.

    Die Ursachen können ein Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumata, Hirntumore, Hirnoperationen, Entzündungen oder degenerative Erkrankungen wie z.B. Alzheimer sein.

    Die Lautsprache kann durch Störungen der Wortfindung, der Lautstruktur, der Grammatik oder des Sprachverständnisses gestört sein. Im Bereich des Lesens oder des Schreibens können das Erkennen oder Schreiben von Schriftzeichen gestört sein, ähnlich aussehende Buchstaben verwechselt werden oder andere Störungen auftreten.

  • Rhinophonie (Näseln)

    Liegt eine Rhinophonie vor, so besteht meist ein organischer Defekt des Gaumensegels. Man kann ein offenes und ein geschlossenes Näseln unterscheiden: bei einem geschlossenen Näseln (Rhinophonia clausa) klingt die Stimme wie bei einer starken Erkältung (oder wenn man sich die Nasenflügel zu hält). Liegt ein offenes Näseln vor (Rhinophonia aperta), so entweicht die Luft fast komplett durch die Nase und man ist so gut wie unverständlich.

    Beide Formen können in jedem Lebensalter auftreten. Eine bestimmt Ursache gibt es dafür nicht, oft liegen organische, traumatische (zB nach einer OP) oder auch nicht sicher bestimmbare Ursachen vor.

  • Dysarthrie

    Eine Dysarthrie bezeichnet eine Sprechstörung im Erwachsenenalter, bei der die Ausführung von Sprechbewegungen aufgrund von Läsionen im Gehirn beeinträchtigt ist. Bei einer Dysarthrie können folgende Symptome auftreten: vermehrter oder verminderter Speichelfluss, verlangsamte Beweglichkeit von Lippen, Zunge oder Kiefer, undeutliche Aussprache, veränderter Stimmklang oder andere Störungen.

    Sprechapraxien sind Störungen in der motorischen Planung der Sprechmotorik. Es besteht fast immer eine Kopplung mit einer Aphasie.

  • Dysphagie

    Hierbei handelt es sich um eine Störung des Schluckaktes. Dabei können sowohl das Kauen wie auch das Schlucken beeinträchtigt sein. Beeinträchtigungen entstehen vor allem darin, dass die Gefahr eines Verschluckens und damit Erstickens besteht. Außerdem kann eine Minderernährung Folge sein. Ziel ist immer die Wiederherstellung der oralen Ernährung und die Vermeidung von Aspirationen.

  • Stimmstörungen

    Stimmstörungen können sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten. Sie können organisch oder funktionell sein und stehen in einem engen Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes der Patienten. Sie können durch Veränderungen im Stimmklang, in der Prosodie, in der Belastbarkeit und durch Missempfindungen bis hin zu Schmerzen gekennzeichnet sein. Meistens sind Sprechstimme und Singstimme beeinträchtigt.

  • Myofunktionelle Störung

    Bei der myofunktionellen Störung handelt es sich um eine muskuläre Störung der Zunge, bei der die Zunge meistens beim Schlucken einen sog. Vorstoß zeigt. Schiefe Zähne und eine anschließende kieferorthopädische Behandlung sind zumeist die Folge.

  • NF!T

    Die NF!T ist kein Störungsbild sondern bezeichnet die Neurofunktions!Therapie nach Elke Rogge. Dieser Ansatz ist aus dem Grundgedanken entstanden, dass wir zu einer guten, gesunden und 'normalen' Entwicklung verschiedene Meilensteine durchleben müssen, um den Anforderungen im Alltag, in der Schule und im Beruf zu genügen. Durch NF!T ist es, als ob wir eine ‚Restart' Taste drücken. Je nach Ausgangslage können dann Fähigkeiten und/oder Funktionen entwickelt, verbessert, wiederhergestellt oder erhalten werden.

    Die Übungen werden nicht sprachlich angeleitet, sondern es werden 'Spiegelneurone' genutzt, d.h. es funktioniert über vormachen - nachmachen. Sie ist für alle Altersgruppen geeignet. Sie kann auch bei nicht-wachen oder nicht-ansprechbaren Patienten eingesetzt werden. Ich nutze NF!T überwiegend im orofazialen Bereich (Mund), zur Unterstützung einer kieferorthopädischen Behandlung und/oder um eine kieferorthopädische Behandlung vorerst auszusetzen. Auch bei Dyslalien kann die NF!T unterstützend wirken. Es gibt konkret Übungen für die Bereiche Mund, Körper, Augen und Hände.